großer Beleuchtungsumbau

Vor ca 2 Wochen habe ich meine Beleuchtung von zwei 2x39W Leuchtbalken auf 4x39W einzelne Röhren über Arcadia Ultra Seal umgebaut. Zum Umbau bewegten mich 4 Punkte:

– die Abdeckung sollte sich leichter klappen lassen
– weniger Abwärme (die EVG’s sind echte Heizstäbe)
– Nutzbarkeit von Reflektoren mit extrem großer Spannweite
– Lichtschaltung: mitte/außen anstatt vorne/hinten

Als erstes wurden die alten „schweren“ Leuchtbalken entfernt, eigentlich schon erstaunlich was da die ganze Zeit so an 2 Schrauben über dem Becken schwebte. Auch eine ordentliche Kalkschicht hatte sich gebildet und haben vor allem dem von mir selbst gebauten nicht eloxierten Leuchtbalken doch stark zugesetzt. Noch habe ich mich nicht entschieden die Leuchtbalken zu verkaufen, obwohl der Keller kaum noch eine freie Ecke hergibt.

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Als nächstes wurden die „neuen“ (lagen schon 2 Jahre in der Kiste und wurden gebraucht gekauft) Osram QT 2x39W DIM EVG’s unsichtbar im Unterschrank verbaut und die Ultra Seal Fassungen an die Giesemann Stratos Abdeckprofile angebracht. Ich bohrte dazu einfach in die Fassungshalterungen ein weiteres Loch mittig, um diese mit nur einer Schraube zu befestigen. Der einzigste Nachteil den ich erst beim Einbau merkte ist das Kabelmanagement, mit Kabelbindern und Klebehaltern wurde aber auch dies gebändigt. Immerhin mußten anstatt 2 Kabeln nun insgesamt 8 Kabel über und aus dem Becken geführt werden.

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Mit dem Endergebnis bin ich vollends zufrieden, einzig die nicht allzufreie positionierung der Leuchtbalken, durch die Nuten der Giesemann Stratos Abdeckstreben sind mir noch ein kleiner Dorn im Auge. Die hintere Leuchte erreicht mit dem Lichtkegel eines breiten Reflektors die Aquarienverstrebung und wirft einen unschönen hellen Schatten. Dies läßt sich zwar mit Drehung des Reflektors beseitigen, liegt aber eigentlich nicht im Sinne des Erfinders. An diesem Problem wird demnächst noch etwas gebastelt.

Da ich mich seit der Thematik wieder näher mit Reflektoren beschäftigte, habe ich einen großen Reflektorentest in Planung. Ich hoffe ich finde die Zeit, den Test schnell und ohne Probleme durchzuführen. Alle Namenhaften Hersteller sind mit von der Partie, laßt euch also überraschen.

Urzeitkrebschen daheim züchten

Nach langer Suche und unzähligen Versuchen eine effektive Artemien Zuchtanlage mein Eigen zu nennen, bin ich endlich am Ziel angelangt. Keine verkehrt herum hängenden tropfenden PET Flaschen oder mühseliges Absaugen der Nauplien mehr. Das Produkt nennt sich JBL Artemio und hat meine kritischen Blicke ohne Probleme überstanden und wird mich sicher von nun an bei der Fütterung einige Zeit begleiten.

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Das ganze System ist so gut wie unendlich erweiterbar, die mitgelieferte Pumpe hat Dampf für 4 Behälter, evtl auch viel mehr! Die Handhabung ist denkbar einfach, der Brutbehälter ist ein Kegel mit abnehmbarer Haube und besitzt an der Unterseite ein Ventil um geschlüpfte Nauplien abzulassen. Der Behälter wird einfach in einen stabil stehenden Standfuß gehängt, welcher auch an der Wand befestigt werden kann (Befestigungsmaterial liegt bei). Die Deckel der Brutbbehälter lassen sich einfach durch drehen öffnen und sind dank des mitgelieferten Dichtungsring absolut dicht. Für die Durchlüftung und Kombination mehrerer Brutbehälter ist an jedem Behälter ein Luftein- und auslass angebracht. Die Installation benötigt nicht einmal 3 Minuten und man kann mit der Futtertierzucht beginnen.

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Da ich 2 Behälter im Einsatz habe, mischte ich 1L destilliertes Wasser mit 30g Red Sea Meersalz und gab dann auf jeden Behälter eine Messerspitze Artemieneier zu. Die ersten Artemien schlüpften bereits nach 18h und nach ca 34h schwammen 80-90% der Nauplien frei. Klar ist so ein Erfolg immer auch den Eiern zu verdanken, aber allein das Ablassen der Nauplien nach 3-5min Wartezeit nach Pumpenabschaltung kann kaum einfacher geschehen. Die leeren Eihüllen treiben an die Oberfläche und können auch von dort bei Bedarf problemlos entfernt werden. Die Reinigung der Behälter dauert ebenfalls sehr kurz, einmal ausspülen und das Gerät ist sofort wieder Einsatzbereit.

Zwei kleine Mankos gibt es leider, welche aber den Betrieb nicht weiter stören: Wenn die Behälter direkt nebeneinander stehen und die Standfüße verbunden sind, besteht leider nicht mehr genug Platz um diese ohne Probleme aufzudrehen. Weiterhin finde Ich persönlich die Pumpe zu stark, bzw das „blubbern“ bei wenigen Behältern doch etwas zu laut. Ich werde beim nächsten Zuchtansatz versuchen einen Ausströmer anzubringen. Das Problem gibt sich sicher auch wenn man sehr viele Behälter in Reihe hängen hat.

Im Großen und ganzen ist aber wie ich finde das JBL Artemio Set das beste Artemienzuchtprodukt am Markt.

Düngerzusammensetzung (die Auflösung)

Nach der 4ten Anfrage wie meine Urea und NH4 Düngelösung aufgebaut ist hier nun ein kurzes Statement über meine Dünger:

Volldünger - AquaRebell Mikro Spezial Flowgrow
1ml auf 50L - 0.082mg/L FE + 0.06mg/L K + 0.01mg/L NH4

FE+MN
1ml auf 50L - 0.2mg/L FE + 0.007mg/L MN
86,7g Eisengluconat + 1,138g Mangansulfat auf 1000ml

N (NH4/NO3) - Hirschhornsalz
1ml auf 50L - 0.5mg/L NH4 (1.75mg/L NO3)
56.9g Hirschhornsalz auf 500ml

P - AquaRebell Makro Basic P
1ml auf 50L - 0.1mg/L PO4

K - Pottasche
1ml auf 50L - 1.0mg/L K
44.2g K2CO3 auf 500ml

MG - Bittersalz (Magnesiumsulfat)
1ml auf 50l - 0,25 mg/l Magnesium
63.4g MgSO4 7H2O auf 500ml

Viel steckt da also nicht dahinter und es ist hoffe nun für jeden nachvollziehbar. Ich nutze meist immer Lösungen mit einer höheren Konzentration, da ich millisekundengenau dosieren kann, bzw. versuche die Zusammenstellung meist so zu wählen das alle Dünger ca. zeitgleich zu Neige gehen.

Kaliumakkumulation ade, Pottasche komme

Nach mehr als 2 Jahren dem Kampf der Kaliumanreicherung ist es endlich geschafft. Mein Becken verbraucht mehr Kalium als ich zuführe. Ich wundere mich aber noch immer, warum einfach so viele Aquarianer Kalium im Überschuss düngen und damit keinerlei Probleme haben. In den meisten NPK Düngern und Eisenvolldüngern ist mehr als genug Kalium vorhanden. Wer um einen Erhalt des Nitratwertes kämpft führt meistens über NO3 oder einen NPK Dünger noch mehr Kalium als erwünscht.

Der entscheidende Durchbruch war der Wechsel von einem NPK Dünger auf Ammonium- und Ureabasierte Nitratversorgung. Leider reicht das über den Eisenvolldünger zugeführte Kalium nun nicht mehr aus um den täglichen Bedarf von ca. 0.25-0.4mg/L zu decken.

Da ich aber noch 2 Dosierpumpen im trockenen habe, nehme ich nun die gezielte Kaliumdüngung vor und decke demnächst mein Kaliumbedarf über Pottasche.

Ich kann bisher jedem raten, einmal zu errechnen welche Mengen an Kalium er in sein Becken kippt. Alles über einem Verhältnis von 2:1 (Nitrat:Kalium) ist meines Erachtens unnötig. Meine Beobachtungen zum Auftreten von Grünen Punktalgen und hohen Kaliumwerten sind aber noch nicht abgeschlossen. Über 7 Tage hinweg kann ich aber schon positive Ereignisse beobachten. Die Neubildung an den Scheiben hat abgenommen und die Steine verlieren langsam ihren festen Algenaufwuchs. Ich möchte hier aber noch nicht weiter voreilige Schlüsse ziehen, da Spurenelemente, Licht und eventuell andere Faktoren ebenfalls eine Rolle im Bezug auf grüne Punktalgen spielen.

Strömungsstrudel

Da mein Filter (e900) mit CO2 Reaktor, Hydor ETH 200 und ca 3m Schlauch auf der der Auslaufseite doch stark an seine Grenzen gerät, spendierte ich dem Becken endlich mehr Strömung. Die Vorteile lagen klar auf der Hand, zum einen werden so die Nährstoffe besser verteilt und zum anderen kann sich weniger Mulm auf den Sand ablagern.

In der engeren Auswahl standen Hydor Koralia 1600 und die Tunze 6015. Der Preis entschied am Ende über das Produkt, da dich die Koralia in der Bucht, neu mit Garantie und Rechnung für 15,- € schoss. Die 4 Watt mehr auf 6h am Tag sind zwar nicht zu verachten, aber diese Bedenken hatten sich direkt nach dem Einschalten der Pumpe in Luft aufgelöst.

Die Pumpe läuft 1h nach Beleuchtungsstart an und stellt passend 1h vor Beleuchtungsende ihren Dienst ein (natürlich Siemens Logo gesteuert, Wellensimulation geht auch – schon probiert – es ist aber ja kein Meerwasserbecken). Ich lasse die Pumpe nicht durchlaufen, da 50% der Beckenbewohner doch Nachts eher schwach fließendes Gewässer bevorzugen. Meine Ottos und Neons lieben aber den neuen Unterwassersport am Tage.

Die Pumpe ist wahrnehmbar aber ich empfinde sie als nicht störend und ich kann auch ohne Probleme 3m vom Becken entfernt einschlafen. Nur der Magnethalter, sowie die Länge des Zuleitungskabels der Koralia sollte überdacht werden. Mit dem Magnethalter entstehen Vibrationen die man hört und am Ende sicher auch nicht gut für das Glas sind, und dabei hat das Becken nur eine Glasstärke von 8mm (evtl. funktioniert es ja bei größeren Glasstärken besser). Die Pumpe hält aber auch ohne Halter stabil und ist so bei mir im Einsatz. Das Zuleitungskabel hätte gut und gerne 1m länger sein können, denn es ist nicht Sinn der Sache die Pumpe nahe einer Steckdose zu installieren (Euro Verlängerung sei dank – gleich mit Schalter). Sonst habe ich nichts zu meckern!

Drucklose Düngung

Mit der Fertigstellung der neuen Düngeranlage, stellte sich die Frage wie die Lösungen ins Wasser kommen sollten. Ich entschied mich nach längerem Überlegen dagegen den Dünger unter Druck im Unterschrank zuzuführen. Das größte Problem stellen dabei passende Rückschlagventile dar. Diese müssten einen sehr geringen Öffnungsdruck besitzen und vor allem auch über längere Zeit resistent gegen die durchfließenden Substanzen sein. Da ich aber auch in Ruhe schlafen und nicht jeden Tag in den Unterschrank schauen will, entschied ich mich für die „einfachere“ drucklose Düngung, über dem Wasserspiegel.

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Ein Luftschlauchhalter den ich über die PTB ertauschte leistet dabei einen perfekten Dienst. Leider konnte ich bisher keinen Händler finden, der dieses Teil vertreibt. Ich kann euch also nicht sagen wo ihr so etwas bekommt.

Neuerungen

Wie ihr eventuell schon mitbekommen habt, gibt es ein paar Neuerungen auf dem Blog. Ihr könnt von nun an auch Nachrichten im Gästebuch hinterlassen. Und endlich gibt es die Möglichkeit über neue Artikel nun auch direkt per E-Mail informiert zu werden (rechte Spalte)!

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Weiterhin entsteht eine neue Rubrik welche sich mit Nährstoffen, Algen & Mangelerscheinungen befasst. Dort wird demnächst ein komplexer Nährstoffrechner integriert und alles wissenswerte zu den obigen Themen stehen.

Falls ihr Bilder bestimmter Algen von Nährstoffmängeln habt und diese gerne hier bereitstellen wollt, mailt mir kurz und hängt das Bild an, vergesst bitte nicht euren richtigen Namen mit in die EMail zu schreiben, damit ein Copyright auf dem Bild erscheinen kann.

Service mit 3 Buchstaben

Eigentlich scheue ich mich Namen zu nennen, aber dieser Hersteller hat es verdient gelobt zu werden. Alle Mails wurden vom JBL Serviceteam binnen 24h konkret und ausführlich beantwortet. Sogar ein netter Kontakt hat sich mittlerweile ergeben. Aber das ist nicht alles. Als letztes Jahr im Oktober der Pumpenkopf meines e900 immer lauter wurde, schrieb ich JBL per Mail an, der Filter hatte ja noch Garantie. Eine Woche später lag eine neue Welle mit Rotor vor mir (obwohl dies ein Verschleißteil ist), leider behob der Wechsel den Lärm nicht. Nach einem weiteren kurzen E-Mail Verkehr, wurde mir binnen kürzester Zeit ein Leihkopf zugesandt und ich konnte den „defekten“ Pumpenkopf einsenden. Darauf folgend erhielt ich 2 Wochen später einen neuen und leisen Pumpenkopf.
Was mich aber eigentlich zu dem Artikel bewegte ist, dass ich als langer Nutzer der JBL Wassertests regelmäßig Nachfüllreagenzien kaufe, aber immer noch die original Farbtafeln (ohne Beschichtung) besitze. Mit diesen konnte man gerade so noch Werte ermitteln. Als ich damals vom normalen PO4 auf PO4 sensitive Test wechselte bemerkte ich erst das es neue beschichtete Farbkarten gibt, reagierte aber nicht weiter.
Als mir aber nun vor 3 Wochen der Eisentest einer Referenzlösung mit 0,5mg/L umgekippt war, konnte ich die ohne hin schon geschundene Eisentestfarbtafel nicht mehr gebrauchen. In gutem Vertrauen schrieb ich JBL an und nannte mein Problem. Ich wurde sofort gefragt für welche Tests ich denn alles eine neue beschichtete Farbtafel benötigte. 3 Tage später kam schon die Post. Endlich konnte ich die welligen befleckten Farbtafeln entsorgen!

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Ein solch positiven Kundenservice habe ich selten kennengelernt. Es überzeugten mich nicht nur die Kommunikationsbereitschaft sondern vor allem die Geschwindigkeit mit der meine Fragen beantwortet wurden und wie schnell ich eine Serviceleistung erhielt.

Ich bedanke mich hiermit bei JBL und nein das ist kein Werbetext. Es ist ein Händler der mich mit Produktqualität und Service überzeugt hat.

Düngerdschungel & grüne Punktalgen

Nachdem ich über mehrere Jahre nun unterschiedlichste Dünger getestet habe und nie zufrieden war, bin ich mit der Zeit immer mehr bei meinen eigenen Mischungen angelangt. Das letzte noch von mir eingesetzte kommerziell vertriebene Produkt ist ein Eisenvolldünger. Leider ist es noch zu schwierig Spurenelemente im ausgewogenen Verhältnis und in extremen Mindermengen (da hilft auch keine Feinwaage auf das 10tel Gramm) zu mixen.

Hauptgrund für das stetige testen und verändern meiner Düngung ist das Auftreten von grünen Punktalgen. In den nächsten Wochen wird sich zeigen ob das reduzieren meines Kaliumeintrages, die minimalistische Zugabe des Eisenvolldüngers (Spurenelementen) mit einer kontinuierlichen Eisen/Mangan-Versorgung und einer breitgefächerten Bereitstellung von Nitrat/Ammonium, sowie einem Phosphatwert von 0,25-0,5mg/L erfolgreich ist. Irgendwie hab ich ja eigentlich schon aufgegeben.

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Irgendwann wird es eventuell auch mal Zeit für ein Photometer.

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Ein großes Rätsel ist mir immer noch warum 90% der Eisenvolldünger und NPK Dünger solche Unmengen an Kalium zuführen. Der Kaliumverbrauch lag bei mir immer mindestens 80% unter dem zugeführten Kalium, welches stets auch mit großen Teilwasserwechseln in einer Kaliumakkumulation endete! Würde mich über Kommentare freuen die das Gegenteil beweisen.

Ein Zusammenhang zwischen Mikroflora, Spurenelementen, Phosphat und Kalium scheint bei den grünen Punktalgen bewiesen. Ein CO2 Gehalt zwischen 15-30mg/L setze ich hier einfach einmal voraus.

Mr. Jackson
@mrjackson